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Samstag, 17. August 2002
ALS MICH GOTT DAS BETEN NEU LEHRTE

Es war der Tag nach dem Hochfeste Mariä Himmelfahrt im Jahre zweitausendundzwei des Herrn. Es war der erste Tag, der nach einer neuen Sintflut - so kann es einem bisweilen erscheinen - wieder halbwegs warm und trocken war, doch die Sonne versteckte sich noch hinter einer dicken Wolkenschicht.
Diese Gunst des Herren, meines Gottes, wollte ich nicht ungenutzt lassen und ich beschloss für mich, ein kleines, beschauliches Fest für meine Lieben auszurichten.
Als ich mich auf den Weg machte, die nötigen Einkäufe zu tätigen, traute ich meinen Ohren nicht, als ich vermeinte, leises Donnergrollen von der Donau her zu hören. Ich ignorierte es, in meiner unendlichen Großmut, doch als ich heimkam, mitsamt den Einkäufen, konnte ich nicht mehr daran vorbei hören. Es donnerte.
Doch ich Menschenwurm trotzte, ging in den Keller das Holz zu spalten, schaffte es unter Mühen zur Feuerstelle auf der elterlichen Terrasse und entzündetet ein Feuer. Kaum, dass es kleine zarte Flämmchen sproß, war das Gewitter auch schon über meinem Heimatort. Es donnerte, dass mir die Kniee zitterten und es regnete, als würden die Engel aus Schaffeln schütten. Es war grauenerregend.
Mir saß ohnehin noch der Schreck vom Dienstag vor Mariä Himmelfahrt in den Knochen, als ich meine Liebste inmitten der Gefahr wußte. Und da schon schickte ich dann und wann ein kleines Stoßgebet zum Herrn.
Doch diesmal bekam ich es mit der Angst zu tun. Ich dachte an all die Opfer des Wassers, dass jeder Tropfen wieder ein kleines Rinnsal zu einem reißenden Fluss verwandeln könne, die Augen tränten mir und ums Herz ward mir ganz bang. Am liebsten hätte ich zum Herrgott empor geschrien: "Gott! Es reicht!" - doch ich tat es still und betete, er möge doch uns alle endlich verschonen.
Ich weiß nicht, ob es meine Worte waren, die wirklich an Gottes Ohr gedrungen waren, oder ob es schlicht ein von vornherein klares meteorologisches Faktum war, dass das Gewitter bald abzog, aber es zog ab und im Laufe des Abends hörte es dann gar ganz auf zu regnen und es war ein schönes Fest.
Gott sei Dank!
als ich fast verzweifelte
bizzarrer besuch
im kerzenschein
künstlerische
spaßige
mich um den verstand bringende fotos

Dank sei Gott!

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