Ich könnt' jetzt ja was sagen.
Aber ich spar es mir...

Ich habe mir gerade wieder ein Sprachlexikon bestellt, weil ich nicht weiß, woher die Redensart "die Ruhe vor dem Sturm" kommt. Und wenn ich etwas wissen will, dann ganz genau.
Bis ich das gescheite Buch habe, muss ich mich in laienhafter Interpretation üben und nach einigem Nachdenken und kramen in meinem Gedächtnis, bin ich auf drei wüste Spekulationen gekommen:
Ich denke, die Redensart kommt nicht unbedingt von einem meteorologischen Phänomen, sondern aus einer Zeit, da unsere Ahnen noch Mann gegen Mann zu Felde zogen, und da die ja alle noch recht gläubig waren, haben sie wahrscheinlich vorher eine Andacht gehalten. Aber das glaube ich selbst nicht.
Oder, und das erscheint mir die wahrscheinlichste Erklärung: Damals hat man den Feind ja nicht einfach überfallen, sondern man musste seine Streitkräfte mal in Position bringen und gut sichtbar aufstellen, damit die gegnerische Mannschaft mal schauen konnte, ob sich eine Schlacht überhaupt auszahlt, oder ob man gleich aufgeben sollte. Machtdemonstration und Imponiergehabe - quasi. (Kaiser Maximilian I. hat angeblich einen Feind - welchen habe ich vergessen - kampflos geschlagen, nur weil er mehr Pauker und Trompeter hatte, als der andere - cool, oder?) Naja. Jedenfalls hatten die ja allerhand unhandliches Zeugs mit. Hatten Schwerter und Rüstungen und Kürasse, waren beritten, viel Metall also, das bei jeder Bewegung einen Höllenlärm machte. Wahrscheinlich mussten sie also deswegen vor einer Schlacht, wenn sie schon formiert waren, ganz ruhig stehen und das Maul halten (was ich mir nur schwer vorstellen kann, weil ich würde vor lauter Angst so zittern, dass ich nur so schepperte, aber die haben es anscheinend gekonnt), damit sie überhaupt den Angriffsbefehl bzw. den Rückzugsbefehl hören konnten.
Deshalb die Ruhe vor dem Sturm.
Oder es kommt doch vom Wetter. Nicht etwa, weil die Rehlein im Walde und die Vögelein in den Lüften einen sechsten Sinn dafür hätten, sondern weil Unwetter meistens nicht ohne Wolken vonstatten gehen. Und wenn da viele Wolken sind, dann wird es dunkel und dann glauben die Rehlein und die Vögelein, sie müssen schon schlafen gehen und dann ist es aufeinmal ganz ruhig. Draußen. In der Natur.

Und warum schreibe ich all diese gefährlichen, laienhaften, unprofessionellen, wüsten Halb - bis Garnichtwahrheiten auf?
Weil sich Österreich auf einen Orkan vorbereitet. Da gab es zw. 1774 und 1857 den Herren Admiral Sir Francis Beaufort, der hat sich die Mühe gemacht, über die verschiedenen Windstärken seine Skala zu stülpen. Und jetzt wartet also Österreich darauf, dass ein Orkan, das ist ein Wind mit über 118km/h und auf dem Herrn Sir Admiral seiner Skala Windstärke 12, über es hinwegbraust.
Das kann passieren, weil - theoretisch - Winter ist. Und dann treffen sich über dem Atlantik warme Luft aus dem Süden und kalte Luft aus dem Norden. Aber die stehen da nicht lange herum, und zeigen sich erst mal stundenlang ihre Celsiusse, die fallen gleich übereinander her und auf die Folgen dieser Unverträglichkeit warten wir nun also.

Und wenn du nicht musst, dann parke nicht unter einem Baum!!!

Herbst!