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Großes Finale...

Es ist Mitte Mai.
Wohin ist all die Zeit gekommen?
Wer oder was peitscht mich dermaßen durch den Zeitenstrom, dass ich am Ende des Tages nurnoch hechelnd taumle?
Es hat sich viel getan in der letzten Zeit. Tiefschläge, Aufschwünge, Zusammenbrüche. Und sich doch wieder aufrappeln. Weitertun, weil irgendwie geht es immer weiter.
Irgendwie.
Nicht so, wie ich mir das vorgestellt hatte.
Ich erinnere mich an einen Abend, als wir noch zusammensaßen, rauchten und Bier tranken, uns die Welt erklärten, wie sie auch noch sein kann.
Du meinteste etwas in der Art: "Sich etwas vorstellen ist gar nicht gut." Und erklärtest, dass dann eben etwas vorstünde, an dem man gar nicht mehr vorbeisehen könne.
Ich weiß nicht, wie lange es jetzt gedauert hat, aber: Es stimmt.
Je lebhafter die Vorstellung, desto dramatischer der Punkt, an dem jemand das Phantasiegebilde zerschlägt, von dem dann nur noch graue Scherben vor einem liegen.
Aber es geht weiter.
Mein so gewähltes Leben geht weiter und es kann gut sein, dass mir meine Vorstellung gezeigt hat, dass der Weg eine andere Richtung nehmen muss.
Es ist nichts passiert.
Außer, dass einiges an Herzblut aus mir getropft ist und in der Sinnlosigkeit versiegt. Dass ich rund um mich geschlagen habe, blind vor Wut und Enttäuschung. Gut, dass ich meist ein Gegenüber habe, das das aushält.
Dichte Zeit.
Viel Arbeit.
Und die Erinnerung daran, dass ich vor gar nicht allzu langer Zeit in einem Hafencafé gesessen bin und es laut aussprach: "Ich glaube, das ist der Beginn von etwas ganz Neuem."
Solche großen Worte auszusprechen ist immer ein bisschen gefährlich. Große Worte sollte man tunlichst bei sich behalten, bis die Zeit der Größe gewachsen ist.
Und nach dem mir die Welt ihre häßliche Fratze gezeigt hat, Träume, Wünsche und Hoffnungen vaporisiert hat, sehe ich mich wieder da. In jenem Café, da mich die Sonne milde wärmt, umspült vom Meeresduft und gelassen von einem anderen Leben und denke mir: "Die Zeit wird es zeigen."
Gut, dass da jetzt alles in Schutt und Asche liegt. Gut, dass sich das Arbeitsjahr zu seinem Ende neigt.
Durch den Staub der Zerstörung sehe ich die Lichtstrahlen besser.

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Ich sag Euch was:

Ich hab jetzt Ferien.
:-)

Morgen um die Zeit (also jetzt echte Uhrzeit) werd ich schon heftigstes Reisefieber haben. Und dann wird es nur noch 2 Stunden dauern, bis wir uns auf machen. Auf, ab und weg.
Die erste Flugreise für Frl. G. und mich. Gemeinsam.

Doch davor gehört freilich noch viel getan.
Unter anderem habe ich ein rendez - vous mit einem Herrn von dort.

Denn nach Ostern, nachdem ich am Ostersonntag um 18.30 eine Messe gespielt haben werde, natürlich in der Stiftskirche zu Herzogenburg, ein hochbarockes Ding von einem gewissen Herrn Donberger, der einmal Chorherr im Stift war, werden endlich Bücher mit Deckeln gemacht.

Viel Arbeit im nächsten Vierteljahr. Aber das passt schon! :-)

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Der Tag nach dem Sturm

Es regnet.
Auf der Straße liegen ein paar abgebrochene Äste. Im Nachbarsgarten (es ist der Garten der Förster und Organistenwohnung des Stiftes) ist eine alte Föhre umgeknickt. Ich kann es von hier aus zwar nicht gut sehen, aber ich fürchte fast, sie hat das Haus erwischt.
Es ist kälter geworden.

Gestern, als der Sturm seine erste Vorboten schickte, war ich ein paarmal draußen. Und mir war, als wäre die Nacht schwärzer als sonst gewesen. Der Lärm war schon bei der Vorhut ohrenbetäubend und es war extrem warm. Die Stimmung war mit einem Wort enterisch.

Ihr könnt mich jetzt als total verrückt bezeichnen, aber ich habe es genossen. Die ganze Stimmung rundherum, die Stille der Erwartung, die leisen Vorbereitungen auf den Ernstfall - Kerzen entzünden. Wie immer bei großen Ereignissen.
Ich liebe die Naturgewalten.

Um Mitternacht erfuhr ich aus den Nachrichten, dass es in Krems schon ganz schlimm war. Krems. Immer. Egal ob Hagel oder Überschwemmung und jetzt der Sturm.
Und Krems ist gar nicht weit weg von hier. Nur 15 km nördlich.

Eine halbe Stunde später saß ich im Dunkeln. Zuerst vergewisserte ich mich, dass nicht unser Schutzschalter gefallen war. War er aber nicht. Auch die Straßenbeleuchtung war ausgefallen.
Ich rief zu nachtschlafender Stunde meine Eltern an. Mein Vater war wach und auch bei ihnen gab es keinen Strom. Und das Haus meiner Eltern steht in einem anderen Stadtteil. Wir beschlossen, die EVN nicht anzurufen. Und jetzt war es gut, dass ich schon vorher Kerzen entzunden hatte.

Abgesehen vom Handy war ich von der Außenwelt abgeschnitten. Ich suchte und fand die Radiofunktion; wie es sich gehört bei einer Katastrophenwarnung, hörte ich Radio.
Als nach einer halben Stunde noch immer kein Strom da war, beschloss ich die Küche zu zerlegen, um Handtücher unter den Kühlschrank zu bringen, damit, sollte es länger dauern, das Parkett keinen Schaden nähme, sollte er abtauen.

Gut, dass es Freunde gibt, die selbst in den ungewöhnlichsten Situationen da sind, die helfen, die Dunkelheit erträglich zu machen. (Auch wenn man sich gar nicht fürchtet, aber unheimlich ist es schon gewesen)
Danke an dieser Stelle.

Um ca. 2.15 war das Licht dann wieder da. Und der Fernseher und der Kühlschrank. Einfach alle Annehmlichkeiten der modernen Welt.

Und heute ist der Tag nach dem Sturm.
Ich werde mir dann einen Termin mit der Druckerei ausmachen.

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ich mir mit der brille von vor 20 jahren (zum...
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