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Freitag, 19. Juli 2002
Homosexueller Beil-l

Da steht meinereins, ganz frank und frei auf die Straßenbahn zu warten.
Dort steht ein altes Weibchen, vor sich hin murmelnd auf den Bus zu warten.
Keine Straßenbahn.
Aber ein Bus wird eingeschoben.
Raus aus der Garage, gar nicht erst zur Haltestelle, sondern der junge, schöne, langhaarige Mann der mit aus der Busgarage gefahren ist steigt aus und verständigt die an der Haltestelle Wartenden per Zuruf, dass sie schnell die paar Schritte herüber kommen sollen.
Ein Wartender Mann legt einen Sprint über 15 Schritte hin.
Doch das alte Weibchen, selbst gekleidet wie ein Mann, im adretten Jeansanzug, kommt aus dem Staunen ob des langhaarigen Schönlings nicht heraus und vergißt die Beine zu bewegen, den Bus zu erreichen: "Des is jo a Mau. Der schaut jo aus wira Weib. Der hot jo launge Hoor. - Schaut aus wira Weib."
Und schwupps, schließt der eingeschobene Bus schon die Türen und fährt los. Vor der Nase des Weibchens.
Das schaut dem Bus nach. Dann in die Richtung, in die der Langhaarige verschwunden ist und setzt drauf: "Schaut aus wira Weib. Homosexueller Beil-l." Schaut mir ins Aug und sucht meine Zustimmung...

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also so homo

war er gar net, wie die alte meinte.
ich fand der war sehr hübsch, und um die haare werden ihn die frauen beneiden.
;-)))))

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auf mich

...machte er auch eher den Eindruck eines Herrn Latino Lovers...
aber bitte...
m.

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Schaun wir mal...

was Du schreibst, wenn man Dich in sechzig Jahren altes Weibchen nennt....

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altes Weibchen

Hallo Irene!

"Altes Weibchen" ist natürlich mit aller Liebenswürdigkeit gemeint und mit einem Augenzwinkern versehen...
Und für mich ist werder "alt" noch "Weibchen" negativ oder abfällig belegt -
kennst Du die Zauberflöte?
m.

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Ich mag generell keine sächlichen Bezeichnungen für Frauen und alte Menschen (junges Ding / geiles Stück / altes Mütterlein / altes Väterchen....)

Das Frauenbild ist inzwischen anders als zu Zeiten der Zauberflöte (die ich nicht gesehen habe). Und ich finde, es wäre an der Zeit, das auch sprachlich auszudrücken. Wobei es schwerer fällt, wenn Frauen durch Niedlichkeit oder Dummheit signalisieren, daß sie sowieso keinen Wert drauf legen, ernst genommen zu werden....

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Frauenbild?

Welches Frauenbild?
Was hat sich den wirklich so grundlegendes geändert seit der Zauberflöte? (außer die Mode)
Ok, wir dürfen seit 100 Jahren an den Wahlen teilnehmen, toll.
Wir dürfen zur Schule gehen und studieren, uns weiterbilden.
Wir dürfen arbeiten gehen.
Wir können/dürfen uns auf den Straßen frei bewegen.
Aber diese Punkte fallen bei mir unter allg. Menschenrecht, und nicht Frauenrecht.
Was hat uns 100 Jahre Frauenbewegung nun definitiv gebracht?
Doppelbelastung durch Beruf, Haushalt, Familie.
Oder welcher Mann kommt nach der Arbeit nach Hause und kocht, bügelt, wäscht, versorgt die Kinder, putzt die Heimstatt?
Manche Frauen kommen mit der von dir angesprochenen Dummheit weiter im Leben und sind vielleicht durchaus glücklicher, als manch eine, die sich darüber Gedanken macht und über kurz oder lang daran zerbricht.
Eine Generation Frauen, kann einfach nicht Millionen Jahre Evolution und Verhaltensmuster ändern, da beißt sich der Hund immer wieder selbst in den Schweif.
Also wo hat sich das Frauenbild geändert? (vielleicht bin ich ja schon Betriebsblind)

Männer jagen immer noch Mammuts, und sind dadurch die Helden, und Frauen kochen noch immer die Mammuts und halten die Höhle sauber und kümmern sich um den Nachwuchs, und wenn es eine starke Frau ist, dann geht sie selbst Mammuts jagen, doch wer kümmert sich derweilen um die Höhle und den Nachwuchs? Der daheimgebliebene Jäger? Welche Scham für den Jäger, wenn er in der Höhle wartet, während die Köchin sich selbst den Braten holt.

imho, liegt es nicht "nur" an den Frauen sich zu emanzipieren um ernst genommen zu werden, in erster Linie müssten sich die Männer emanzipieren und mit Ihnen die ganze Gesellschaft bis hin zur Politik.
Aber daran wird es scheitern, denn welcher Mann gibt schon gerne das Hotel Mama/Ehefrau/Freundin/Lebengefährtin/oder vielleicht einfach nur Sklavin? auf?
Doch unterm Strich führt die Emanzipation, das "Ernst-genommen-werden" der Frau nur über den Mann, es gibt kein Hintertürl, keinen anderen Weg.

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Irene - die Friedensreiche

Es tut mir leid, dass ich Deinen Geschmack mit dem "alten Weibchen" nicht getroffen habe. Ich habe lange überlegt, wie ich es denn nun schreiben soll, vielleicht kannst Du mir ja helfen:
Die Erscheinung - ich sage jetzt mal - der alten Frau, war einigermaßen seltsam. Jedenfalls so, dass "alte Dame" nicht passen würde und "alte Frau" eben auch nicht. Sie hatte etwas Kauziges an sich, etwas Gnomenhaftes. Also - wie würdest Du solch eine Erscheinung nennen?
@ Zauberflöte: Wenn Du sie nich gesehen hast, dann nehme ich mal an, dass Du auch das (zugegeben nicht unumstrittene) Libretto nicht kennst. Sonst wüßtest Du nämlich, dass in dem Singspiel dei Frauen um einiges heroischer sind, als die Männer.
@Frauenbild: Ich muss schon sagen, dass das wohl im Auge des Betrachters liegt, wie Genoveval das schon ausgeführt hat.
@Sprachlichkeit: Bei Ausdrücken wie "Frau LehrerIN" oder bei der Anrede "Liebe ChristINNEN und Christen", stößt es mir sauer auf. Ich erinnere mich an die Diskussion, als Waltraud Klasnic zum "LandeshauptMANN" gewählt wurde - da gab es mehr als genug Verunglimpfungen vonwegen "LandesHAUPTfrau", die alle in Richtung unter der Gürtellinie abzielten. Ich halte auch wenig von "Geschwisterlichkeit", wenn "Brüderlichkeit" gemeint ist.
Aber in einem Punkt gebe ich Dir vollkommen Recht: Wir alle haben "Sprachverantwortung" zu üben.
@"ernstgenommen werden": Welchen Sinn macht es, eine Sprache zu kreieren, die Männer nicht verstehen? Welchen Sinn macht es - und wie glaubwürdig ist es - wenn sich Frauen der Männersprache bedienen, wenn sie doch ganz anders empfinden?
Schwierig ist es, die Balance zu finden; aus weiblichem Empfinden zu schreiben, sich aber einer Sprache zu bedienen, die für Männer eingänglich ist, aber keine typisch patriachalen Codes verwendet.
Zurück zur Sprachlichkeit: "Sprachfindung" ist ein langer Prozess und wird von vielen Faktoren (mit)gestaltet. Allerdings sollte dieser Prozess ein lebenslänglicher sein und niemals abgeschlossen. Ziel ist für den erwachsen(d)en, begabten, selbstverantwortlichen Menschen, seine Sprache stets zu verfeinern, ohne sie zu Mustern, Floskeln, leeren Worthülsen erstarren zu lassen.
Ich für mich bin jeden Tag aufs Neue dabei, meine Sprache zu finden und ich versuche, meinen Worten Seele einzuhauchen.
Denn unbeseelte Worte sind tot und somit wirkungslos.

Zu Niedlichkeit und Dummheit möchte ich jetzt lieber schweigen.
m.

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traurig

...und kurzhaarige frauen sind lesben, schwarzhaarige zigeuner die stehlen, tätowierte sind häfnbrüder...traurig das die alte generation teilweise noch so voll vorurteilen ist, aber ist es bei der heutigen generation wirklich besser ? btw: ich habe mittellange haare - bin ich jetzt bi ? obwohl..., aber das ist eine andere geschichte *g*

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ja, in der tat

aber dieser dinge gibt es viele.
man sagt auch vorurteil dazu.
davor ist aber niemand gefeit.
jeder urteilt mal vor, bevor er sich ein urteil bilden kann...
und dann können es die meisten leider nimma.

ad "heutige" generation:
manches, was mir da schon untergekommen ist, ist furchtbar

"schwul" und "worma" sind schlimmere schimpfwörter als a....loch.
homophobie wächst wie ein pilz...
toleranz ist nach wie vor ein fremdwort
und dass klischees immer noch inhalten vorgezogen werden muss ich nicht extra dazu sagen.

was tun sprach zeus?
hinsehen
hinhören
und mitreden.
aufklären.
m.

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Toleranz

Grad jene die sich selbst als so "tolerant", weltoffen und weitsichtig deklarieren, sind jene, die am verfahrensten in der von Geburt an "vorgelebten" Schubladenstrukturen und patriachalischen Gedankenguts sind. imho
Aber das wäre jetzt ein Grundsatzdiskussion, und hat nichts mehr mit der ursprünglichen Geschichte hier zu tun.
lg genoveval

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traurig...

...daß die "alte generation" voller vorurteile ist - noch trauriger, daß es die "junge" um nichts weniger ist.
am traurigsten: irgendwo, wo auch immer, sind wir es doch alle ein bisschen.
und ob dummheit, emanzipation oder auch toleranz: wir alle sollten mal bei uns selbst damit beginnen.
die meisten versuchen was im großen stil, wollen gleich alles ändern - das wird nie funktionieren. und erst wenn jeder bei sich selbst beginnt wird er was ändern können.
ach ja, traurig: ist es nicht mehr als eigenartig, daß bei so vielen schon weit weniger als lange haare reichen, damit sie sich mit auf der straße nach einem umdrehen und blöd glotzen...

lg,cat

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cat

...sprachs und sagte alles!
Danke!
:-)
m.

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Alter und Vorurteile

Also, ich seh´s nicht so eng.
Bei uns gibt’s auch den Ausdruck „altes Mankerle“ und der muss nicht negativ besetzt sein.
Wenn man alt ist ist man alt, ist doch Tatsache.
Anders steht´s mit der gegenseitigen Achtung. Frau – Mann, Alt – Jung usw..

Selbst verändere ich mein Aussehen nach Stimmung.
War ich vor Jahren noch kurzgeschoren, steht meine Haarpracht im Moment wie bei den alten Hippies. Deshalb bin ich doch nicht schwul, obwohl mich mein Physiotherapeut (auch mit längeren Haaren) ganz zärtlich anschaut.

Im Leserforum unter www.unart.at.tt soll eine vernünftige Diskussion über Emanzipation stattfinden, was auch logischer weise Vorurteile beinhaltet.
Bin schon auf Statements gespannt.
Liebe Grüße - Heinz

"Es ist erstaunlich, wie vorurteilsfrei wir zu denken vermögen, wenn es gilt, eine Dummheit vor uns selbst zu rechtfertigen."
Karl Heinrich Waggerl

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Lieber Heinz!

Danke für Deinen Beitrag.
Ich habe schon versucht, mich in die Diskussion einzubinden.
Werde Dir heute noch einen Gegenbesuch abstatten.
m.

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