Der Durst nach Rausch treibt mich hinaus. Hinüber. Der Shop hat noch offen.
Und da steht ein Mann. Zwischen 60 und 70 und redet und redet und redet...
"Ausse!!!"
"I red jo ned mid eich. I führ jo söbstgespräche."

Es ist ein ganz eigenes Feeling. Die Nachbarn sind ruhig, ihre Macken noch nicht einsehbar. Aber hier habe ich viele Nachbarn. Nachbarn, die kommen und gehen. Und Bahnhöfe sind Schmelztigel für "komische" Gestalten. Außer dem Herren, der in einer Endloslitanei seinen Lebenslauf von frühester Kindheit an deklamierte - ohne sich an jemanden zu richten, wie er sagte - stand dann ein Mädel vor mir an der Kasse. Die erzählte der Kassiererin eine so krause Geschichte, dass ich sie hier gar nicht nacherzählen kann.
Manchmal finde ich die fluktuierende Nachbarschaft faszinierend. Manchmal erschreckend und manchmal möchte ich einfach losrennen, um nur ja unbeschadet wieder in meine vier Wände zu kommen.

Die Pendler.
Wie sie da wie Schafherden die Treppen runterfließen. Scheinbar ohne eigenen Willen. Wissen die, dass ich da bin. Fast greifbar?
Nur ich weiß, dass sie da sind.

Was in mir gerade vorgeht, ist schwierig zu beschreiben. Ich habe das manchmal. Da scheint sich etwas, das mir einen tieferen Blick gewährt, einen schmalen Spalt aufzutun. Und daraus dringt ein Strahl gleißender Erkenntnis. Auch wenn sie so banal klingt, wie oben...

Sehr mysti - sch...
*wunder*
m.