langsam.
in die gänge.

die blickkontakte werden länger.
das lachen herzlicher, von tief unten heraus.
kein höfliches mitschmunzeln mehr, sondern mitlachen.
weil ich bei der sache bin.
in der sache.

angst?
ja. aber vor anderen dingen.
nicht mehr davor, unvorbereitet eine probe zu leiten.
ich kann mehr ich sein.
und bin ehrlich.
sage es den leuten, die da sind, dass ich unvorbereitet bin.
die stücke sind schwer zu spielen.
meistens sind sie dann auch schwer zu dirigieren.
aber es ist ein "work in progress".
wir lernen.
aneinander.
voneinander.
alle helfen mit.
es ist eine offene probe.
jeder bringt ein, was er weiß, kann, was ihm auffällt.
und doch fließen die fäden bei mir zusammen.
trotzdem leite ich die probe.

anfangs konfus,
doch dann wird es intensiv.
ich lerne.
schnell.
schneller als die anderen.
und so soll es auch sein.
angst?
nein.
spannend ist das.
wie der eine auf den anderen hört.
wie sich da eingelassen wird aufeinander.

und auf einmal funktionieren die moves.
wir kommen in einen gemeinsamen grove.
und auch wenn die technischen probleme gravierend sind, klingt am ende so etwas wie musik.
nein, es klingt musik.
so, wie sie uns gerade möglich ist.

ich erinnere mich, dass ich zwei hände habe.
benutze sie.
ich habe auch einen bauch. ein zwerchfell.
ich packe sie damit und hebe sie hinfort.
es klingt.
musik.

und nach der probe?
applaus.

dann wird es ausgelassen.
mit freundlichen gesichtern.
mit lächeln, lachen, sich gemeinsam, aneinander freuen.

und vor dem gehen, ernte ich noch einmal lob.
das ist schön.
das ist gut.
das tut gut.