Nicht, dass es nicht genug zu tun gäbe.
Aber ich kann nicht.
Mag es der Herbst sein.
Mag es ein zuviel an Arbeit sein, die mich mit großen Augen anglotzt und mir zuraunt: Wasch mich ab, bügle mich, schreib mich, bereite mich vor...

Ich mag nicht.

Dieses Recht nehme ich mir heraus.
Hier und heute.

Und höre halt einfach meinen Gedanken zu, wie sie im Kreis marschieren.
Zu Dir hin.
Wieder zurück zu mir.
Hin zu den profanen Dingen - die immer noch raunen, obwohl ich geflissentlich versuche dieses Raunen zu überhören.

Mache mir Gedanken darüber, ob es irgendeinen Sinn haben könnte, dass sich Menschen Gedanken darüber machen, welche Gedanken ich in zwei Monaten haben könnte, wenn ich in der Wahlzelle stehe.

Mache mir Gedanken darüber, ob es irgendeinen Sinn macht, dass sich Menschen Gedanken darüber machen, welche Gedanken sich Menschen machen, die andere Menschen kaltblütig ermorden. Und ob es gut ist, einen Mord mir Gehirnforschung zu verharmlosen. Mache mir Gedanken über die Angehörigen der Opfer, die sicher keine hoch wissenschaftlichen Erklärungen dafür hören wollen, warum der mutmaßliche Täter eigentlich unzurechnungsfähig ist, weil er möglicherweise einen seltenen genetischen Deffekt aufweist, der ihn gar nicht anders handeln läßt, als zu morden und wieder zu morden. In der Stirngegend. Wohlgemerkt.

Mache mir Gedanken darüber, was ich heute mit meinen Wuzies anfangen werde.

Mache mir Gedanken darüber, wie ich etwas schneller machen kann.

Die Zeit nämlich.

Damit ich mir nicht mehr so viele Gedanken machen muss, sondern mich in Deinen Armen ausruhen kann.